Elektromobilität, Akkulebensdauer

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007AM
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Elektromobilität, Akkulebensdauer

Beitrag von 007AM »

Man liest viel über Elektroautos, aber ich habe noch nie realistische Werte über die Lebensdauer von Akkus gesehen. Wenn so ein Akku defekt ist, kostet der vermutlich so viel wie heute ein Austauschmotor. D.h. völlig uninteressant.
Wahrscheinlich gibt es noch kaum Erfahrungswerte, weil es die E-Autos noch nicht lange im Alltagsbetrieb gibt.
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DEPU4711
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Beitrag von DEPU4711 »

Vertraut man so manch E-Forum sind die neueren Li-Ion Akkus sehr gut. Anfängliche Akkus wie etwas beim Nissan Leaf der 1. Generation bis etwa 2015 bauten sehr stark an Lebensdauer ab.
Tesla beispielsweise ist für viele interessant auf Grund der 8 Jahre Garantie mit unbegrenzter Kilometeranzahl. So gibt es durchaus schon Tesla Model S mit Laufleistungen von rund 500.000tkm und dem 1. Akku. Laut Tesla soll der Akku für etwa 750 Ladezyklen halten. Dies würde knapp 1.000.000 km entsprechen. Muss dieses Akkupaket dann aber mal auf eigene Kosten getauscht werden kostet es rund 22.000€ bei Tesla. Bei einem Renault ZOE kostet der Austausch Akku (wenn man ihn kauft und nicht mietet) etwa 8.000 €
Warum ich Mietwagen fahre?! Weil ich es kann :)
Erisee
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Beitrag von Erisee »

DEPU4711 hat geschrieben: Do 8. Mär 2018, 06:55
Tesla beispielsweise ist für viele interessant auf Grund der 8 Jahre Garantie mit unbegrenzter Kilometeranzahl. So gibt es durchaus schon Tesla Model S mit Laufleistungen von rund 500.000tkm und dem 1. Akku. Laut Tesla soll der Akku für etwa 750 Ladezyklen halten. Dies würde knapp 1.000.000 km entsprechen. Muss dieses Akkupaket dann aber mal auf eigene Kosten getauscht werden kostet es rund 22.000€ bei Tesla. Bei einem Renault ZOE kostet der Austausch Akku (wenn man ihn kauft und nicht mietet) etwa 8.000 €
Wenn ich pro Akkuladung 500 km erreiche und 750 mal laden kann. dann komme ich auf 375.000 km Laufleistung. Wie man auf 500 kkm kommen könnte, kann ich mir nicht vorstellen, wobei die Kapazität des Akkus zudem mit jeder Ladung schlechter wird. Würdest du ein Auto kaufen, wo ich nach 8 Jahren 22.000 € für einen neuen Akku investieren muss, und ansonsten wäre der Restwert wohl gegen Null? Gilt auch für den Zoe. was hat der nach 8 jahren für einen Restwert bei einem unbrauchbaren Akku?
Wirtschaftlicher Totalschaden nenne ich einen defekten Akku.
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DEPU4711
Beiträge: 5429
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Beitrag von DEPU4711 »

Tut mir leid, habe noch einmal nachgeschaut in den Tesla Angaben. Der Akku soll rund 3.500 Ladezyklen überstehen. Dies sind dann dann genannte Werte. Einer Renault ZOE würde ich sicherlich nicht eine solch hohe Laufleistung zutrauen, keine Frage. Kaufen würde ich vmtl auch kein E-Fahrzeug aktuell. Aber beim Tesla gibt es aktuell vmtl die besten Gründe sich dieses Modell genauer anzusehen.
Da wäre zum einen eine realistische Reichweite von 350km, ein sehr gut ausgebautes Super-Charger Netz mit kostenlosem Laden und die sehr gute Akku-Garantie. Ebenso ist der Wertverlust bei einem Tesla derzeit offenbar sehr gering. So werden aktuell Tesla Model S mit Laufleistungen von 230-270tkm für rund 45k angeboten mit 3,5 Jahren. Wer jetzt noch einmal 200tkm draufspult in 3 Jahren kann immer noch 1,5 Jahre Akkugarantie vorweisen. Zudem kostet der Kraftstoff für diese Strecke nicht wirklich viel, es sei denn man nutzt den Super-Charger nicht ...
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007AM
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Beitrag von 007AM »

DEPU4711 hat geschrieben: Do 8. Mär 2018, 08:21
Da wäre zum einen eine realistische Reichweite von 350km, ein sehr gut ausgebautes Super-Charger Netz mit kostenlosem Laden und die sehr gute Akku-Garantie. Ebenso ist der Wertverlust bei einem Tesla derzeit offenbar sehr gering. So werden aktuell Tesla Model S mit Laufleistungen von 230-270tkm für rund 45k angeboten mit 3,5 Jahren. Wer jetzt noch einmal 200tkm draufspult in 3 Jahren kann immer noch 1,5 Jahre Akkugarantie vorweisen. Zudem kostet der Kraftstoff für diese Strecke nicht wirklich viel, es sei denn man nutzt den Super-Charger nicht ...
Der Tesla ist unbestritten technisch führend. Mit 1,5 Jahren Akkugarantie und anstehenden Akkukosten von 22.000€ würde ich den Tesla aber mit einem Alter von 6,5 Jahren und geschätztem Restwert von 15.000€ dann sicher nicht mehr kaufen. Wären in Summe ca. 37.000 €. Die Mechanik , E-Motor usw. wären nach mehr als 400 tkm auch nicht mehr ganz taufrisch und weitere Investitionen relativ bald fällig. Hinzukommt das Thema alltagstauglichkeit (Wohnwagen ziehen kannst völlig vergessen).
Fazit: Unwirtschaftlich, nicht alltagstauglich und viele Fragezeichen.
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DEPU4711
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Beitrag von DEPU4711 »

E-Mobilität ist derzeit noch mit sehr vielen Einschränkungen behaftet, scheint aber das Endziel zu werden. Ich selbst wäre ein Freund der Brennstoffzelle oder CNG via eFuel.
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007AM
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Beitrag von 007AM »

DEPU4711 hat geschrieben: Do 8. Mär 2018, 09:38 E-Mobilität ist derzeit noch mit sehr vielen Einschränkungen behaftet, scheint aber das Endziel zu werden. Ich selbst wäre ein Freund der Brennstoffzelle oder CNG via eFuel.
Ich empfinde die Brennstoffzelle als die intelligenteste und sauberste Lösung. Mercedes will da ja was bringen. Aber mehr Kapazität legen die auch auf die E-Modelle.
Andere machen dazu leider fast gar nichts.
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Leddy
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Beitrag von Leddy »

DEPU4711 hat geschrieben: Do 8. Mär 2018, 09:38 E-Mobilität ist derzeit noch mit sehr vielen Einschränkungen behaftet, scheint aber das Endziel zu werden. Ich selbst wäre ein Freund der Brennstoffzelle oder CNG via eFuel.
Ob die E-Mobilität das Endziel ist, da würde ich noch ein großes Fragezeichen dahinter machen. Aktuell ist die Industrie nicht nur planlos, sondern hat vorallem keine Ideen und keine Lösungen. Da kann sich noch viel ändern.
Aus meiner Sicht werden Benziner bleiben, für Diesel wird man endlich begreifen, dass man diese mit guter Abgasreinigung weiterhin brauchen wird und E-Autos werden für die Stadt kommen. Wetten?

:idea: :idea:
12Zylinder
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Beitrag von 12Zylinder »

Ich sehe Elektromobilität nur in der Stadt als Alternative. Da kann sie wegen der Schadstoffkonzentration sinnvoll sein (Post, Privatwagen für Stadtverkehr, Nahzulieferung, usw.). Aber für den Fernverkehr ist alles was auf dem Markt ist und die Industrie derzeit plant weit davon entfernt, für den Alltag tauglich zu sein. Da nützt auch die Modelloffensive für E-Autos nichts. Auch die können keinen Anhänger ziehen, auch die können nicht mit einer Tankfüllung von München nach Venedig fahren. Spätestens am 2. Pass wird denen der Saft ausgehen.
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DEPU4711
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Registriert: So 14. Jan 2018, 11:06

Beitrag von DEPU4711 »

Nach aktuellem Stand würde ich persönlich Erdgas als eFuel und die Brennstoffzelle als Ziel sehen.
Die Thematik "Power to Gas" ist in meinen Augen sehr genial und wäre perfekt für unsere Mobilität. Die Brennstoffzelle könnte ebenso betrieben werden, wenn man das H2 nicht weiter zu künstlich erzeugtem Erdgas modifizieren würde.
Warum ich Mietwagen fahre?! Weil ich es kann :)
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